Sana [2]

[532] Sana, früher ein selbständiges Reich in der arab. Landschaft Jemen, wurde von einem erblichen Imam beherrscht, der die weltliche und geistliche Macht in sich vereinigte. Durch das Eindringen der ägyptischen Paschas nach Jemen wurde die Macht der Imams nach und nach auf die Stadt S. und einige Plätze beschränkt, bis um 1855 die herrschende Familie abgesetzt wurde und an ihre Stelle wähl- und absetzbare Scheichs traten. Seit 1871 ist die Landschaft im Besitz der Osmanen. Ende 1904 empörte sie sich unter dem Imam der Zeiditensekte, Mohammed ibn Jahja von Jemen, gegen den türkischen Oberbefehlshaber Risa Pascha, wurde jedoch bald durch Ahmed Feisi Pascha wieder unterworfen. Der gleichnamige Hauptort, eine alte Stadt, die größte, schönste und reinlichste Arabiens, 2210 m ü. M. am Westfuß des durch Eisengruben berühmten Berges Nokum, von dem eine Wasserleitung zur Stadt führt, etwa 160 km von Hodeida (s. d.), hat eine Mauer von 9 km Umfang, 50 Moscheen, Karawansereien, öffentliche Bäder, Gärten und Weinberge, lebhaften Handel, besonders mit Kaffee, und etwa 50,000 Einw. (1500 Juden).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 532.
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