Santalazeen

[587] Santalazeen (Santelblütler), dikotyle, etwa 250 Arten umfassende, in der gemäßigten und warmen Zone einheimische Familie aus der Ordnung der Monochlamyden, grüne, krautige oder holzige, meist auf Wurzeln schmarotzende Gewächse mit lederartigen, bisweilen kleinen, schuppenförmigen Blättern und mit zwitterigen, bisweilen durch Fehlschlagen eingeschlechtigen, kleinen Blüten, die ein einfaches kelchartiges, bisweilen innen gefärbtes, vier- bis sechszähliges Perigon, einen einfachen, stets den Perigonabschnitten gegenüberstehenden Staubblattkreis und ein einfächeriges, meist unterständiges Ovar mit einfachem Griffel und Narbe besitzen. Letzteres enthält eine freie Zentralplacenta, von der meist drei hüllenlose Samenanlagen mit hervortretendem Embryosack herabhängen. Die Frucht ist eine gewöhnlich von dem stehen bleibenden Perigonsaum, Diskus und Griffel gekrönte Nuß oder Steinfrucht mit nur einem Samen. Der kurze, gerade Keimling liegt im Grunde des Nährgewebes und hat zylindrische Kotyledonen und ein kurzes, nach oben gerichtetes Würzelchen. In Europa wird die Familie durch die Gattungen Osyris und Thesium (Leinblatt, Verneinkraut) vertreten. Das ostindische Santalum album und S. Freycinetianum von den Sandwichinseln liefern das Sandelholz. Fossil wurden die Blüten einer mit Thesium verwandten Art (Thesianthium inclusum) im Bernstein des Samlandes und zweier Arten von Osyris aufgefunden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 587.
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