Samland

[524] Samland, eine der alten Landschaften Ostpreußens zwischen dem Pregel, Frischen Haff, der Ostsee, dem Kurischen Haff und der Deime, umfaßt den jetzigen Kreis Fischhausen, einen Teil des Kreises Labiau und den nördlichen Teil des Landkreises Königsberg mit den Orten Pillau, Fischhausen, Königsberg, Tapiau und Labiau. Das S. ist in seinem östlichen Teil mehr eben, im westlichen hügelig, woselbst das Alkgebirge mit dem 110 m hohen Galtgarben und im NW. die 34 m hohe Landspitze Brüsterort mit einem Leuchtturm liegen. Die Küste von Pillau bis Kranz heißt die Bernsteinküste. – Das Bistum S., 1249 gegründet und dem Erzbistum Riga unterstellt, erstreckte sich im N. bis jenseit des Niemens, im O. umfaßte es auch das Quellgebiet des Pregels. Der Bischof residierte in Fischhausen und Königsberg. Georg v. Polentz, der 1523 evangelisch geworden war, trat 1525 das Stift, das aus zwei getrennten Teilen (an der Ostsee und im N. von Insterburg) bestand, an den Herzog Albrecht I. von Preußen ab, aber ein evangelisches Bistum in S. gab es noch länger. Vgl. Hensel, Samland, Wegweiser (4. Aufl., Königsb. 1905); Zweck, Samland, Pregel- und Frischingtal (Stuttg. 1902); Schellwien, Geologische Bilder von der samländischen Küste (Königsb. 1905); Reusch, Sagen des preußischen Samlandes (2. Aufl., das. 1863); »Urkundenbuch des Bistums S.« (hrsg. von Wölky und Mendthal, Leipz. 1891–1904); E. L. Fischer, Grammatik und Wortschatz der plattdeutschen Mundart im preußischen S. (Halle 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 524.
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