Sassăfras

[621] Sassăfras Nees (Sassafrasbaum), Gattung der Laurazeen, mit nur einer in den Wäldern des östlichen Nordamerika von Kanada bis Florida und Alabama und westlich bis Kansas und dem nördlichen Mexiko wachsenden Art. S. officinale Nees (Laurus Sassafras L., Sassafraslorbeer), ein bis 15 m hoher Baum oder (im Norden) Strauch mit großen ovalen, ganzen und dreilappigen Blättern, gelblichen Blüten in gedrängten Doldentrauben und kleinen blauen, eirunden, in der roten becherförmigen Achse sitzenden Steinfrüchten. Das Holz der Wurzel (Lignum S., L. pavanum, floridum, xylomarathrum, Sassafras- oder Fenchelholz) ist glänzend gräulichweiß oder blaßbräunlich, leicht, weich, mit dicker, leichter, außen gräulichbrauner, innen rotbrauner Rinde. Es riecht stark, fenchelähnlich, schmeckt süßlich, gewürzhaft, etwas scharf und enthält Harz, Gerbstoff und ätyerisches Öl. Die Wurzelrinde war bei den Eingebornen von alters her ein beliebtes Kaumittel (Pavama), sie wurde auch dem Rauchtabak beigemischt und zum Aromatisieren erfrischender Getränke und arzneilich benutzt. Später dienten Rinde, Blätter und Blütenknospen in Nordamerika als Surrogat des chinesischen Tees. 1582 wurde das Holz in Europa bekannt und als Spezifikum gegen Syphilis gepriesen, jetzt findet es nur noch als harntreibendes Mittel, zu Likören und Haarwaschwassern (Eau athénienne) Verwendung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 621.
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