Schönherr

[4] Schönherr, 1) Johann Heinrich, Theosoph, geb. 30. Nov. 1770 in Angerburg, gest. 15. Okt. 1826 in Königsberg, studierte Rechtswissenschaft und Philosophie in Königsberg, Rinteln und Leipzig, lebte seit 1794 als privatisierender Sonderling in Leipzig. Sein theosophisches System, auf Grund dessen er den vollen Einklang der Offenbarung mit den Ergebnissen der Naturwissenschaft glaubte festlegen zu können, beeinflußte zeitweilig den von J. W. Ebel (s. Ebel 2) geleiteten pietistischen Kreis. Vgl. Olshausen, Lehre und Leben des Königsberger Theosophen Johann Heinrich S. (Königsb. 1834) und die bei dem Artikel »Ebel« erwähnte Literatur.

2) Louis, Techniker, geb. 22. Febr. 1817 in Plauen, besuchte 1833–34 die technische Bildungsanstalt in Dresden und bemühte sich zuerst mit seinen Brüdern, seit 1839 allein um den Bau mechanischer Webstühle. Er arbeitete 1841–44 in der damaligen sächsischen Maschinenbaukompanie und seit 1849 bei Richard Hartmann in Chemnitz, wo er den Webstuhlbau einführte. 1851 etablierte er sich für letztern Industriezweig, und 1872 verkaufte er sein Geschäft an eine Aktiengesellschaft (Sächsische Webstuhlfabrik). Er lebt auf dem Rittergut Thoßfell bei Neuensalz im Vogtland.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 4.
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