Rinteln

[950] Rinteln, Hauptstadt des Kreises Grafschaft Schaumburg im preuß. Regbez. Kassel, an der Mündung der Exter in die Weser, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Hildesheim-Löhne und der Eisenbahn R.-Stadthagen, 50 m ü. M., hat noch einige alte Wälle und Mauern, 2 evang. Kirchen (darunter die Nikolaikirche aus dem 14. Jahrh.) und eine kath. Kirche, ein Bismarckdenkmal, ein Gymnasium, eine Präparandenanstalt, eine Nervenheilanstalt, ein Landkrankenhaus, Amtsgericht, Spezialkommission, Wollspinnerei, Dampfsägerei, einen Hafen, Zigarren- und Glasfabrikation, Ziegelbrennerei, Molkerei, Schifffahrt und (1905) 5329 meist evang. Einwohner. – R., vom Grafen Adolf IV. von Schaumburg um 1225 gegründet, erhielt 1239 Stadtrecht und fiel nach dem Aussterben der Grafen von Schaumburg an Hessen. 1621 errichtete Graf Ernst von Schaumburg daselbst eine Universität, die am 10. Dez. 1809 durch die westfälische Regierung aufgehoben und mit der zu Marburg vereinigt wurde. Vgl. Piderit, Geschichte der Universität R. (Marb. 1842).[950]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 1.
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