Schehr-i-sebs

[721] Schehr-i-sebs (»grünende Stadt«), Hauptort des gleichnamigen ehemaligen Chanats in Turkistan, etwa 65 km südlich von Samarkand, besteht aus zwei durch den Ak-Darja getrennten Städten, Schehr mit 90 Moscheen und 20,000 Einw. und Kitab mit 15,000 Einw., wo Anfang des 14. Jahrh. das Dorf Kesch stand, der Geburtsort Tamerlans, der hier die Hauptstadt seines Reiches gründen wollte und viele große, jetzt meist verfallene Bauten errichtete. Das Chanat S., im nördlichen Teil des mittlern Bochara, bewässert vom Karadarja mit mehreren Zuflüssen, ist reich an [721] Getreide, Tabak, Baumwolle, Hanf, Früchten und Gemüsen sowie Eisen u. Salz und hat 500,000 Einw., meist Uzbeken. Das Chanat, das 1868 mit Bochara gegen die Russen stand, wurde 1870 nach Einnahme der Hauptstadt von den Russen dem Emir von Bochara übergeben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 721-722.
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