Schemacha

[734] Schemacha (Schamacha), Hauptstadt des gleichnamigen Kreises (6667 qkm mit [1897] 121,645 Einw., meist Tataren) im russisch-transkaukas. Gouv. Baku, nahe dem rechten Ufer des Pisargat, der sich später in Lagunen verliert, 680 m ü. M., hat Gartenbau und Handel und (1897) 20,008 Einw. Infolge der Erdbeben (s. unten) ist der früher sehr bedeutende Seidenbau zurückgegangen. Die Stadt, schon von Ptolemäus als Samekhia erwähnt, wurde später Hauptstadt der tatarischen Chane, aber 1734 von Nadir Schah zerstört, der in geringer Entfernung am Aksu eine neue Stadt, Jenghi-Schamaki (Neu-S.), erbauen ließ. Doch wurde die alte Stadt bald darauf von Tataren wieder aufgebaut. Seitdem war bald die eine, bald die andre Stadt die volkreichere und bedeutendere. Unter den Russen wurde S. in seine alten Rechte eingesetzt, und Neu-S. sank zu einem bloßen Dorf herab. Infolge eines zerstörenden Erdbebens 1858 wurde die Regierung nach Baku verlegt. Dennoch wuchs S. bedeutend. Am 13. Febr. 1902 wiederholte sich das Erdbeben in fürchterlicher Weise.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 734.
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