Aksu

[235] AksuWeißwasser«, chines. Wön-su-tschou), Stadt im chines. Turkistan, unter 41°7´ nördl. Br. und 80°81´ östl. L., ist von einer Mauer mit 4 Toren umgeben, soll 16 Moscheen, 5 Medressen, 6 Karawanseraien und 50,000 Einw. türkischer Rasse, Nachkommen der alten Uiguren, haben, die vorzügliche Baumwollenzeuge (Bäs), Leder, Sättel, Zäume und Metallwaren fabrizieren sowie Edelsteine bearbeiten, die durch ganz Turkistan gehen. Auch wird hier die Silbermünze (Tankeh) für die Provinz geprägt. A. hat eine chines. Garnison, ist Knotenpunkt des Karawanenverkehrs zwischen China, Rußland, Ost- und Westturkistan, Kaschmir, Ladak und Indien und Sitz des Gouverneurs (Tautai) der vier Städte (A., Kutscha, Karaschar und Utsch-Turfan). – Die Stadt, früher Sitz eines selbständigen Chanats, wurde 1716 durch ein Erdbeben fast zerstört, 1867 von Jakub Beg besetzt, 1877 aber von China zurückerobert. Besucht wurde A. von Kuropatkin 1876–77, von Prschewalskij 1885–86, Carey 1885–86 und von Younghusband 1886.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 235.
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