Schraubstock

[32] Schraubstock, Werkzeug zum Festhalten von Arbeitsstücken während der Bearbeitung, besteht aus zwei

Fig. 1. Schraubstock.
Fig. 1. Schraubstock.

gewöhnlich mit Schrauben gegeneinander bewegten Backen, die das Arbeitsstück mit zwei Flächen (Maul) fassen (einspannen). Bei dem gewöhnlichen S. (Fig. 1) steht der Backen A mit dem Fuß P fest auf dem Fußboden und wird mittels einer Gabel N (Schere) an der obern Bankkante befestigt. Er trägt ferner zwei Eisenplatten FF (Flasche, daher Flaschenschraubstock) zur Aufnahme des zweiten Backens B, der sich in der Flasche um einen Bolzen mittels der Schraube K bewegt. Diese hat in der Hülfe R ihre Mutter, wird durch einen Schlüssel gedreht und legt sich mit einem Bund K gegen den Backen B. Beim Rechtsdrehen wird das Maul m geschlossen, beim Linksdrehen mit Hilfe der in der Flasche liegenden Feder geöffnet. Zwei Dächer x x verhindern das Einfallen der Späne in das Schraubengewinde u. in die Flasche.

Fig. 2. Parallelschraubstock (Schnitt).
Fig. 2. Parallelschraubstock (Schnitt).

Andre Schraubstöcke werden auf dem Werktisch festgeschraubt. Um bei jeder Stellung der Backen die Maulflächen m parallel zu erhalten, erteilt man (Fig. 2) dem Backen B vermittelst einer langen Schraube S eine geradlinige Prismenführung (Parallelschraubstöcke). Ein in Fig. 3 im Durchschnitt gezeichneter Schraubstock (System Hall), der sich sehr schnell öffnen und schließen läßt, besteht aus dem festen Backen B B B, der sich in Kreisnuten der durch Schrauben Y befestigten Platte P P um eine vertikale Achse dreht.

Fig. 3. Halls Parallelschraubstock.
Fig. 3. Halls Parallelschraubstock.

Der bewegliche Backen A A verschiebt sich in B hin und her an dem Handgriff h, wenn derselbe die horizontale (gezeichnete) Lage hat. Drückt man denselben aber abwärts, so bewirkt man eine Drehung der runden Scheibe C, ein Verschieben der durch d mit C verbundenen Stange D D und dadurch ein Anpressen des verzahnten Stückes G in die Zahnstange H des Backens B mittels des Kniehebels E, der sich gegen R stützt. Die Feder L ermöglicht eine kleine Nachgiebigkeit des Stückes G, um den Druck in dem Maule größer oder kleiner zu machen. Bei einer Aufwärtsbewegung des Handgriffs drückt der Stift k auf den Hebel J und hebt G von H ab. In manchen Fällen (zum Gebrauch für Stempelschneiderei, Siegelstecher, Graveure u. dgl.) erhält der Schraubstock eine Drehbarkeit um eine horizontale und vertikale Achse, z. B. durch ein Kugelgelenk (Universalschraubstock).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 32.
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