Schwank

[110] Schwank, scherzhafter und belustigender Einfall und dessen Ausführung; dann eine im Mittelalter und namentlich im 16. Jahrh. ausgebildete Art launiger, oft unflätiger Erzählungen, meist mit lehrhafter Tendenz, wie sie in Versen (z. B. bei Hans Sachs) und in Prosa, so in J. Paulis »Schimpff und Ernst«, in Wickrams »Rollwagenbüchlein«, Kirchhofs »Wendunmut« (hrsg. von Österley für den Literarischen Verein in Stuttgart, 1869, 5 Bde.), Lindeners »Katzipori« und »Rastbüchlein« (hrsg. von Lichtenstein, ebenda 1883), Schumanns »Nachtbüchlein« etc., vorliegen. Vgl. Goedeke, Schwänke des 16. Jahrhunderts (Leipz. 1879); Lambel, Erzählungen und Schwänke des Mittelalters (2. Aufl., das. 1883); H. W. Fischer, Alte deutsche Schwänke (das. 1907, 2 Bde.). S. heißt auch ein mit der Posse (s. d.) verwandtes kurzes Lustspiel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 110.
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