Schwarzfäule des Weinstocks

[124] Schwarzfäule des Weinstocks (engl. Black rot), eine seit 1848 in Nordamerika beobachtete Krankheit der Weinbeeren, die durch einen schmarotzenden Kernpilz (Phoma uvicola, Physalospora Bidwellii, Laestadia Bidwellii) verursacht wird. Er erzeugt auf den Blättern und den schrumpfenden jungen Beeren große, scharf begrenzte, dürre Flecke und schwarze, mit dem bloßen Auge sichtbare Pusteln, Pykniden. Außerdem werden zur Überwinterung bestimmte Sklerotien und auf den abgefallenen Beeren des Vorjahres auch Perithezien mit achtsporigen, gallertartig aufquellbaren Schläuchen und eiförmigen Schlauchsporen gebildet. Die Krankheit ist seit 1885 auch in Frankreich aufgetreten und wird teils durch Verbrennen der gesammelten, erkrankten Beeren, teils durch Bespritzen mit Bordelaiser Mischung (Bordeauxbrühe) bekämpft. Vgl. Rathay, Der Black rot (in der »Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten«, 1891 und 1892). Über Schwarzfäule s. auch Moniliakrankheit.[124]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 124-125.
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