Schwebfliegen

[129] Schwebfliegen (Schwirrfliegen, Syrphidae Westw). Insektenfamilie der Zweiflügler, meist lebhaft gefärbte Fliegen mit hellen Binden oder Flecken, oft sehr schlank und nackt, häufig bienen- oder hummelähnlich, mit dreigliederigen Fühlern, beim Männchen zusammenstoßenden Augen, drei kleinen Nebenaugen und mit fleischigem Endglied versehenen Rüssel, fliegen hurtig, oft mit stark pfeifendem oder summendem Geräusch, und gehen bei Licht und Wärme den Blüten nach. Die Larven vieler S., an Gestalt und Bewegung den Blutegeln ähnlich, nähren sich von Blattläusen (daher Blattlauslöwen), die sie aussaugen. Sie verpuppen sich in einem an Pflanzen angehefteten und aus der erhärteten Larvenhaut bestehenden Kokon, aus dem sehr bald die Fliege ausschlüpft. Die Mondfleckschwebfliege (Syrphus seleniticus L., s. Tafel »Zweiflügler«, Fig. 4), an Kopf und Thorax metallisch blau, am Schildchen bräunlichgelb, sein behaart, ist auf dem platten, schwarzen Hinterleib mit drei Paar weißen Mondflecken gezeichnet. Das Weibchen legt seine Eier einzeln an Blätter, auf denen Blattläuse wohnen. Die gelbgrünen, etwas braun gefleckten Larven bilden einen tropfenförmigen, grauen oder gelbbraunen Kokon, aus dem die Fliege durch ein Deckelchen hervorkommt. Die Larven von Volucella-Arten leben in Hummel- und Wespennestern, die schmutziggraue, zylindrische Larve der Schlammfliege (Eristalis tenax L.), 16 mm lang, mit 19 mm langem, fadenförmigem, in eine dünne Spitze auslaufendem Schwanz (Rattenschwanzlarve), lebt in Rinnsteinen, an jauchigen Plätzen etc. und verpuppt sich an trockenern Orten. Die Fliege, einer Drohne ähnlich, ist an Kopf und Brust stück braungelb behaart, am dunkelbraunen Hinterleib gelblich gefleckt und an dessen Außenseiten und am Bauch ebenfalls behaart. Die Larven mancher Arten leben im untern Teil von Zwiebelgewächsen, verpuppen sich hier oder in der Erde und richten oft an Nutz- und Zierpflanzen Schaden an. Hierher gehört die Zwiebelmondfliege (Eumerus lunulatus Meig.) mit zwei grau behaarten Mondfleckchen auf dem metallisch grünen Hinterleib und zwei grauen Striemen auf dem Rückenschild.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 129.
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