Schwerspat

[207] Schwerspat (Baryt), Mineral, Baryumsulfat BaSO4, mitunter etwas Strontium- oder Calciumsulfat enthaltend, findet sich häufig in rhombischen, meist tafel- oder säulenförmigen Kristallen, die einzeln aufgewachsen oder zu Drusen und zu baumförmigen oder hahnenkammartigen Aggregaten vereint vorkommen, sowie in schaligen, stängeligen, faserigen (Faserbaryt), körnigen, dichten und erdigen (Schwererde) Aggregaten. S. ist farblos, weiß, auch rötlich, gelblich, bläulich, grünlich und bräunlich; durchsichtig oder durchscheinend, glas- bis fettglänzend, Härte 3–3,5, spez. Gew. 4,3–4,6. Faserige Abarten, so namentlich der Bologneser Spat vom Monte Paterno bei Bologna, phosphoreszieren nach dem Glühen und nach längerer Bestrahlung durch die Sonne. S. ist ein sehr verbreitetes Mineral, sowohl als Gangart auf selbständigen und auf erzführenden Gängen, so im Thüringer Wald, bei Richelsdorf in Hessen, im Spessart, Odenwald, Schwarzwald, im Erzgebirge, Harz, als auch auf Hohlräumen und Klüften in geschichteten und massigen Gesteinen, sowie im Zechstein, im Buntsandstein, Porphyr etc. Schöne Kristalle finden sich bei Freiberg, Klausthal, Pribram, Dufton in England, größere bauwürdige Massen bei Meggen in Westfalen und an vielen der vorhergenannten Fundorte. S. dient zur Darstellung von Barytpräparaten, zur Nuancierung und Verfälschung des Bleiweißes und als Beschwerungsmaterial zur Verfälschung von Zucker, Mehl etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 207.
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