Seidenstücker

[296] Seidenstücker, Johann Heinrich Philipp, Schulmann, geb. 21. Aug. 1763 in Hainrode im jetzigen Kreis Worbis, gest. 23. Mai 1817 in Soest, studierte in Braunschweig und Helmstedt, wurde Lehrer in Helmstedt, 1796 Rektor der lateinischen Schule in Lippstadt und 1810 Rektor des Archigymnasiums in Soest. Sein Vorgang war besonders entscheidend für die Methode des Sprachunterrichts. Unter seinen Schriften sind hervorzuheben: »Über Schulinspektion oder Beweis, wie nachteilig es sei, die Schulinspektion den Predigern zu überlassen« (Helmst. 1797); »Der Religionslehre muß Religionsübung vorangehen« (Lippst. 1808); »Redeteile und Deklinationen der deutschen Sprache« (Hamm 1811); »Geist und Methode des Schulunterrichtes« (Soest 1810); »Eutonia, deklamatorisches Lesebuch für höhere Bürgerschulen und Gymnasien« (4. Aufl., Hamm 1836); »Elementarbuch der französischen Sprache« (Soest 1811 u. 1814, 2 Bde.; oft aufgelegt). Vgl. Bertling, Standrede am Grabe Seidenstückers (Soest 1817); Hesselbarth, Aus der Geschichte des alten Lippstädter Gymnasiums (Lippst. 1889, Programm); Boesche, Realgymnasium und Realschule zu Lippstadt (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 296.
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