Setarĭa

[381] Setarĭa Beauv. (Borstenhirse, Fennich), Gattung der Gramineen, mit in eine dichte, zylindrische oder straußförmige Rispe gestellten, eiförmigen, ein- bis zweiblütigen Ährchen, unbegrannten Spelzen und rauhen, die Ährchen meist überragenden Hüllborsten. Etwa zehn Arten in allen wärmern, einige als Unkräuter auch in gemäßigten Ländern. S. italica L. (Kolbenhirse, s. Tafel »Getreide III«, Fig. 2), 1,5 m hoch, mit 13 cm langer, doppelt zusammengesetzter, lappischer Scheinähre, wohl eine Kulturform der weitverbreiteten S. viridis Beauv., wurde schon um 2700 v. Chr. in China als eine der wichtigsten Getreidearten kultiviert. Auch in Ägypten reicht ihre Kultur weit zurück, und bei den Pfahlqauern der Steinzeit (Robenhausen) mag sie die Hauptbrotfrucht gebildet haben. Sie wurde auch von Griechen und Römern kultiviert und wird jetzt in vielen Varietäten in Japan, China, einigen Teilen Ostindiens und in Transkaukasien gebaut, wo sie als Nahrungsmittel eine wichtige Rolle spielt. Auch in Afrika wird sie angebaut. In Europa ist ihre Kultur wenig bedeutend. Der Geschmack der Körner ist weichlicher als der der gemeinen Hirse, und man benutzt sie deshalb meist nur als Vogelfutter. Die kleine, deutsche Kolbenhirse (Fennich, Mohár), eine Varietät der vorigen, mit kurzer, nicht lappiger, aufrechter Scheinähre, wird meist als Grünfutter kultiviert, besonders die Varietät mit orangegelben Körnern, die in heißen Jahren, wenn es an Futter fehlt, ausgezeichnete Erträge gibt. Vgl. Futterbau. S. viridis Beauv. (gemeines Fennichgras), S. glauca Beauv. (fuchsgelbes Fennichgras) und S. verticillata Beauv. wachsen bei uns als Unkraut in Gärten und auf Feldern. S. spicata (Negerhirse), soviel wie Pennisetum typhoideum.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 381.
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