Sichel [2]

[420] Sichel, Gerät zum Schneiden des Getreides und Grases, besteht aus einer nach vorn sich verjüngenden, konkav gekrümmten Klinge mit einem kurzen, hölzernen Handgriff. Grassicheln sind kurz, aber sehr stark gebogen. Die meisten Sichelklingen liefert Steiermark. Die S. ist eins der ältesten Kulturwerkzeuge, und Bronzesicheln aus vorgeschichtlicher Zeit sind vielfach gefunden worden. Bei den alten Griechen war die S. Symbol des Landbaues, daher Attribut der Demeter. Das Sichet (Hausichte), ein in Belgien noch übliches Werkzeug zum Mähen von Getreide, hat ein kürzeres Blatt als die Sense und einen nur armlangen Stiel; es wird im Verein mit einem Stabe bei lagernder Frucht vorteilhaft verwendet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 420.
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