Siegfried [2]

[444] Siegfried (fälschlich Siegfried von Eppenstein), Erzbischof von Mainz, trat 1038 in das Kloster Fulda, ward 1058 dessen Abt und 1060 Erzbischof von Mainz. Er pilgerte 1064 nach Palästina, verbündete sich 1066 mit seinem frühern Feind, Anno von Köln, um auf dem Reichstag zu Tribur Adalbert von Bremen (s. Adalbert 2) zu stürzen, versprach 1069 gegen die Überlassung des thüringischen Kirchenzehnten die Ehe König Heinrichs IV. mit Berta scheiden zu wollen, was aber der Papst verhinderte, und mußte sich 1070 in Rom von der Anklage der Simonie durch eine Kirchenbuße reinigen. Als er auf den Synoden zu Erfurt und Mainz 1074 und 1075 das Verbot der Priesterehe verkündete, bedrohten ihn die erzürnten Priester. Weil er 1076 auf der Synode von Worms, die Gregor VII. absetzte, den Vorsitz geführt hatte, gebannt, erlangte er durch Abfall von Heinrich IV. Absolution, salbte 1077 in Mainz den Gegenkönig Rudolf von Schwaben, ward 1078 bei Mellrichstadt gefangen, blieb bis 1081 in Hast, krönte in demselben Jahr auch den zweiten Gegen könig, Hermann von Luxemburg, zog sich 1082 in das Kloster Hasungen zurück und starb dort 16. Febr. 1084. Vgl. Herrmann, S. I., Erzbischof von Mainz (Jena 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 444.
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