Sinaia

[486] Sinaia, 1) Kloster in Rumänien, Kreis Prahowa, am Fuße des 2508 m hohen Karpathenbergs Bucsecs, in wildromantischer Lage, an der Staatsbahnlinie Ploesci-Predeal. 1695 erbaut, 1903 renoviert, diente früher den Reisenden von und nach Kronstadt als Obdach und Schutz in rauher Jahreszeit und ward dann vom jetzigen König Karl als Sommerresidenz benutzt. Es hat eine Kirche mit vergoldeter Kuppel und ein Museum. – 2) Stadt und vornehmer Kurort ebendaselbst, ist um das Kloster entstanden und enthält das königliche Schloß Pelesch (s. d.), ein Schloß des Thronfolgers (Pelischor), viele Villen der rumänischen Großen, Hotels, schöne Parkanlagen, ferner ein großes Sägewerk, eine Nietenfabrik, Kalkwerke und (1899) 2210 Einw. Das Erzbistum S., ein zur griechisch-orthodoxen Kirche (s. Griechische Kirche) gehörender Kirchenkörper, gehört geschichtlich zum Patriarchat Jerusalem, wird aber als autokephal betrachtet. Der Erzbischof und Igumen des Klosters vom Berge S. nimmt in der Hierarchie der griechisch-orthodoxen Kirche den achten Rang ein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 486.
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