Sinaihalbinsel

[486] Sinaihalbinsel, die vom Golf von Suez und vom Golf von Akaba umschlossene Halbinsel des Roten Meeres zwischen Asien und Afrika (s. Karte »Ägypten« und »Länder des Mittelmeeres«), politisch zu Ägypten, der Natur nach zu Arabien gehörend, 59,000 qkm groß. Im Süden erfüllen sie mächtige, den Bergzügen des Hidschaz parallele, von einem schmalen Küstenvorland umgebene, bis 2602 m hohe Granitgebirge (Sinai, s. d.), im N. mäßig hohe Kalkplateaus, von trockenen Wadis, namentlich dem Wadi el Arisch, durchschnitten. Das wasserarme, nur wenig anbaufähige Land hat Wüstencharakter; stets sehr schwach bevölkert (etwa 9–10,000 Einw.) gewesen, hat es, vom Durchzug der Israeliten abgesehen, nie eine historische Rolle gespielt. Vorkommen von Kupfer (Westküste) veranlaßte im 4. vorchristlichen Jahrhundert die Ägypter zur Anlegung einer Bergwerkskolonie, im NW. beuteten sie Türkisgruben aus. Die Bewohner, im Altertum die mit den Israeliten verfeindeten Amalekiter, sind jetzt Beduinen. Infolge des Akaba-Streitfalles mit England wurde 1906 eine neue Grenze festgelegt, die westlich von Rafah bis Taba (westlich von 'Akaba) verlaust. Literatur s. bei Art. »Sinai«. Vgl. auch Artikel »Suez« und »Arisch I«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 486.
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