Skalma

[517] Skalma (Schelm, fälschlich Schalm, »heimtückische Krankheit«), eine Infektionskrankheit der Pferde, die früher mit Brustseuche und Pferdestaupe unter dem Namen Influenza (s. d.) zusammengefaßt wurde. Die S. ist eine Stallseuche, d. h. der Ansteckungsstoff haftet im Stall, um unter gewissen Umständen den Ausbruch der S. zu veranlassen. Die wesentlichsten Symptome sind ein Luftröhrenkatarrh mit Husten und Auswurf, verbunden mit Appetitminderung, mäßigem Fieber, aber auffälliger, bis zum Stumpfsinn steigender Mattigkeit. Meist erfolgt Heilung in 8–14 Tagen, jedoch mit mehrwöchentlicher Erholungsbedürftigkeit. Todesfälle können eintreten, wenn die anscheinend nicht erheblichen Krankheitserscheinungen nicht beachtet und die Tiere nicht geschont werden. Die Erkrankung mehrerer Pferde eines Stalles weist auf das Vorhandensein der S. im Gegensatz zu gewöhnlichen Katarrhen hin. Medikamentöse Behandlung ist überflüssig, vollkommene Schonung, gute Pflege und Stallüftung sind wesentlich. Nach Ablauf der S. empfiehlt sich Reinigung und Desinfektion des Stalles. Neuerdings wird bestritten, daß es sich um eine selbständige Seuche handle.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 517.
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