Snellĭus

[557] Snellĭus (Snell), Willebrord, van Roijen, Mathematiker, geb. 1591 in Leiden, gest. daselbst 30. Okt. 1626, studierte in Leiden, bereiste dann Deutschland, wo er mit Kepler und Tycho Brahe in Verbindung trat, und ward 1613 als Nachfolger seines Vaters Professor der Mathematik in Leiden. S. entdeckte das konstante Verhältnis zwischen den Sinus des Einfalls- und des Brechungswinkels bei der Brechung der Lichtstrahlen (Snelliussches Brechungsgesetz, s. Doppelbrechung, S. 123), löste 1617 die fälschlich dem Pothenot zugeschriebene Aufgabe und führte eine Gradmessung von Alkmar nach Bergen op Zoom aus, bei der zuerst die Triangulation angewandt wurde, und die er in seinem »Eratosthenes Batavus« (Leiden 1617) beschrieben hat. Er schrieb noch: »Cyclometria« (Leiden 1621) und »Tiphys Batavus« (das. 1624), ein Lehrbuch der Schiffahrt, in dem der Name Loxodrome zuerst vorkommt; auch gab er heraus: »Coeli et siderum in eo errantium observationes hassiacae« (das. 1618). Auch übersetzte er das Werk »De arithmetische en geometrische Fondamenten« von Ludolph van Ceulen aus dem Holländischen in das Lateinische (Leiden 1619).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 557.
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