Spezĭestaler

[724] Spezĭestaler (Spezies, harter Taler, vom lat. species, »Gesicht«), Silbermünzen mit ausgeprägtem Kopf- oder Brustbild. In Deutschland nannte man später so die in einem Stücke gemäß dem Reichsgesetze von 1566 geprägten Münzen, 9 aus der seinen Kölnischen Mark; nach diesem Maßstabe prägte sie Hannover noch 1738–1802 in 8/9 Feinheit = 4,677 Mk. heutiger Talerwährung, und der Hamburger Speziesbanktaler zu 3 Bankmark war dem hannoverschen gleich. Andre Staaten verminderten ihn, Österreich unter Karl VI. auf 24,808 statt 25,984 g Gewicht. Hier entstand nun der 5/6 feine Konventionsspeziestaler, 10 aus der rauhen Wiener oder 10 aus der seinen Wiener Kölnischen Mark, = 4,21 Mk., von 1852 ab im Feingehalt 9/10. Polen verminderte 1787–91 den seit 1697 geprägten Konventionsspeziestaler zu 8 Zlote polski im Gehalt auf 13/16 und im Wert auf 4,0237 Mk. Über den schwedischen S. s. Riksdaler. Der dänische Speciesdaler von 4 Rigsmarker zu 20 Skillinger Currentmönt = 9,903 Mk. ward 1619 auf 96 Skillinger und bald noch höher bestimmt. Die seit 1776 wieder geprägten Specie blieben fast allein in den Herzogtümern, wo sie 1788 = 11/4 Reichstaler schleswig-holsteinischen Kurants galten; diesen Kurs statt 1,225 Rigsdaler dänisch Kurant empfingen sie 1794 auch im Königreich und blieben so bis 1875. In der norwegischen Währung von 1814 war der Speciesdaler von 7/8 Feinheit = 4,55 Mk. in 5 Rigsort zu 24 Skilling geteilt und wurde Ende 1873 auf 4 neue Kronen Wert gesetzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 724.
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