Sprenger

[790] Sprenger, 1) Jakob, Inquisitor für Oberdeutschland, mit Heinrich Institoris Verfasser des »Hexenhammers«. S. Hexe, S. 300.

2) Aloys, Orientalist, geb. 3. Sept. 1813 zu Nassereith in Tirol, gest. 19. Dez. 1893 in Heidelberg, studierte von 1832–36 in Wien neben Medizin und Naturwissenschaften besonders orientalische Sprachen, ging 1836 nach London, erhielt 1843 in Kalkutta Anstellung bei der East India Company und wurde 1845 zum Vorsteher des Kollegiums in Dehli ernannt. Von 1851–54 war er als Examinator, Dolmetsch der Regierung und Vorsteher der Hochschule von Kalkutta tätig. 1858 gab er seine Stellung in Indien auf und kehrte nach Europa zurück, wo er anfänglich als Professor der orientalischen Sprachen an der Universität in Bern wirkte, im November 1881 aber nach Heidelberg übersiedelte. Seine Hauptwerke sind: »'Abdu-r-Razzâq's dictionary of the technical terms of the Sufies« (arab., Kalk. 1845); »The Gulistân of Sa'dy« (pers., das. 1851), eine korrekte Ausgabe des berühmten didaktischen Werkes; Nisamis »Khirad-Nāmahë Iskandary« (pers., mit mohammedanischen Gelehrten, das. 1852–69, 2 Tle.); »Catalogue of the manuscripts of the libraries of the king of Oudh« (Bd. 1, das. 1854); Ibn Hadschars »Biographical dictionary« (arab., mit mohammedanischen Gelehrten, das. 1856–93, 4 Bde.); »Soyûtys Jtqân« (arab., mit mohammedanischen Gelehrten, das. 1857); Mohammed Ali et-Tuhânawis »Dictionary of the technical terms« (arab., zusammen mit Nassau Lees und mohammedanischen Gelehrten, das. 1862, 2 Bde.); »Das Leben und die Lehre des Mohammed« (Berl. 1861–65, 3 Bde.); »Die alte Geographie Arabiens als Grundlage der Entwickelungsgeschichte des Semitismus« (Bern 1875) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 790.
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