Steckmuschel

[881] Steckmuschel (Pinna L), Gattung der Vogelmuscheln (Aviculidae), Muscheln mit dreieckigen, vorn spitzen, hinten klaffenden, dünnen Schalen, stecken mit dem spitzen Ende im Schlamm oder Sand und sind durch seine Byssusfäden an der Umgebung befestigt. 30 Arten in fast allen Meeren, 60 fossile vom Devon an, besonders in der Kreide. Die größte Art ist die 70 cm lange schuppige S. (Pinna squamosa L.), im Südlichen Ozean und im Mittelländischen Meer. Diese und die nur 30 cm lange edle S. (P. nobilis L.), im Mittelländischen und Atlantischen Meer, werden namentlich im Busen von Tarent gefischt. Den 10–25 cm langen, gelben Byssus verspinnt man mit Seide und fertigt seine und haltbare Handschuhe, Geldbeutel etc. daraus (s. Byssus). Nicht selten finden sich Perlen in ihr, die aber ziemlich wertlos und oft unschön gefärbt sind. Im Altertum sa belte man von dem sogen. Muschelwächter (Pinnotheres), einem Krebs, der seinen Wirt, die Pinna, vor Gefahren warnen, dafür aber in ihr wohnen sollte. Letzteres ist richtig, ersteres grundlos.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 881.
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