Stohmann

[55] Stohmann, Friedrich, Chemiker, geb. 25. April 1832 in Bremen, gest. 1. Nov. 1897 in Leipzig, studierte in Göttingen und London, war 1853–55 Assistent von Graham, arbeitete dann in Fabriken und widmete sich seit 1857 der Agrikulturchemie, wurde Assistent Hennebergs in Celle, dann in Weende bei Göttingen, gründete 1862 die landwirtschaftliche Versuchsstation in Braunschweig, wurde 1865 nach Halle und 1871 nach Leipzig berufen, wo er die Leitung des Landwirtschaftlich-physiologischen Instituts der Universität, 1887 auch die des Agrikulturchemischen Instituts, übernahm. S. arbeitete mit Henneberg über die Ernährung der Tiere und lieferte in der Folge auch andre agrikulturchemische und namentlich kalorimetrische Untersuchungen. Er schrieb: »Beiträge zur Begründung einer rationellen Fütterung der Wiederkäuer« (mit Henneberg, Braunschw. 1860 u. 1864, 2 Bde.); »Biologische Studien« (das. 1873); »Handbuch der technischen Chemie« (auf Grundlage von Payens »Précis de chimie technique«, mit Engler, Stuttg. 1872–74, 2 Bde.); »Enzyklopädisches Handbuch der technischen Chemie« (mit Kerl u. a., auf Grundlage von Muspratts »Dictionary of chemistry«, Braunschw. 1854–58, 2 Bde.; 4. Aufl. von Bunte ua., 1885–1906, Bd. 1–10); »Handbuch der Zuckerfabrikation« (Berl. 1878, 4. Aufl. von Rümpler 1899); »Die Stärkefabrikation« (das. 1878); »Die Milch- und Molkereiprodukte« (Braunschw. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 55.
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