Streitkolben

[116] Streitkolben, zur Zeit der Kreuzzüge aus der Keule entstandene Schlagwaffe, Stiel mit Handgriff und schwerem Knopf am andern Ende, der verschiedene Formen erhielt und sich vielfach in oft sehr elegante Schlagblätter auflöste (s. Abbildung).

Fig. 1. Fußgängerstreitaxt mit Waffenschmiedemarke, auf dem Holzschaft Glockenwappen der Stadt Mindelheim in Schwaben, Anfang 16. Jahrh. – 2. Kleine Reiterstreitaxt mit Hammeransatz, 15. Jahrh. – 3, 4, 6 u. 7. Gotische Streitkolben (Kürißbengel), Ende 15. Jahrh. – 5. Kleiner Reiterstreithammer, in Form eines sogen. Luzerner Hammers (s. d.), Falkenschnabel, Ende 15. Jahrh. – 8. Ungarischer Streitkolben (Buzogany), 16. Jahrh. – 9. Deutsche Hellebarde mit Klingenfänger, zweite Hälfte des 16. Jahrh. Sämtlich in der Sammlung Rose, Berlin.
Fig. 1. Fußgängerstreitaxt mit Waffenschmiedemarke, auf dem Holzschaft Glockenwappen der Stadt Mindelheim in Schwaben, Anfang 16. Jahrh. – 2. Kleine Reiterstreitaxt mit Hammeransatz, 15. Jahrh. – 3, 4, 6 u. 7. Gotische Streitkolben (Kürißbengel), Ende 15. Jahrh. – 5. Kleiner Reiterstreithammer, in Form eines sogen. Luzerner Hammers (s. d.), Falkenschnabel, Ende 15. Jahrh. – 8. Ungarischer Streitkolben (Buzogany), 16. Jahrh. – 9. Deutsche Hellebarde mit Klingenfänger, zweite Hälfte des 16. Jahrh. Sämtlich in der Sammlung Rose, Berlin.

Der S. hieß auch Bengel, Kürißbengel (zum Zerschmettern der Kürasse etc. von Reitern bis ins 16. Jahrh. geführt), im Orient Busdychan oder Schestopjor, d. h. mit Federn, Schlagblättern. Der S. war vielfach Waffe fürstlicher Leibwachen und Würdeabzeichen, ein Vorläufer des Marschall- und Kommandostabes. Verschiedene Formen zeigen die Abbildungen 1–9.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 116.
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