Keule

[871] Keule, älteste Hieb- und Wurfwaffe aller Völker, speziell der Germanen, als Caja (s. d.) bis ins 15. Jahrh. im Gebrauch, als Teutona mit den Goten nach Spanien gewandert. Bei den Kelten war die Wurfkeule Cateia genannt. Auf die K. ist die Entstehung des Morgensterns (s. d.), vielleicht auch des Lassos zurückzuführen; s. Streitkolben. Vgl. auch Tafel »Indianische Kultur I«, Fig. 1 u. 9; Tafel II, Fig. 1; III, Fig. 15. Neuerdings ist nach englischem Vorgang[871] das Schwingen mit hölzernen Keulen auch von der Turnkunst in den Bereich ihrer Übungen aufgenommen worden. Vgl. Zettler, Das Turnen mit der K. (Leipz. 1884); Wortmann, Das Keulenschwingen in Wort und Bild (4. Aufl. von Hentzschel, Hof 1905); Scharf und Schröder, Das Keulenschwingen (Berl. 1894); Möller, Das Keulenschwingen in Schule, Verein und Haus (2. Aufl., Leipz. 1904); Wohlrath und Jakob, Das Keulenschwingen (Wien 1901); Gasch, 33 Turntafeln für das Keulenschwingen (Leipz. 1901); Volze, Das Schwingen mit der Keule (Frankf. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 871-872.
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