Stromeyer

[127] Stromeyer, Louis, Mediziner, geb. 6. März 1804 in Hannover, gest. daselbst 15. Juni 1876, studierte seit 1823 in Göttingen und Berlin, ließ sich 1828 in Hannover als Arzt nieder, wirkte seit 1829 an der chirurgischen Schule daselbst und gründete eine orthopädische Heilanstalt. 1831 durchschnitt er subkutan die Achillessehne zur Heilung eines Klumpfußes und schuf so den Boden für die weitere Ausbildung der operativen Orthopädik, mittels der viele bis dahin als unheilbar angesehene und nur durch die Amputation zu bessernde Verkrümmungen geheilt wurden. 1838 wurde er Professor der Chirurgie in Erlangen, 1841 in München, 1842 in Freiburg und 1848 in Kiel. Er nahm als Generalstabsarzt an den schleswig-holsteinischen Kriegen teil, trat 1854 als Generalstabsarzt in hannoversche Dienste und erwarb sich hervorragende Verdienste um die Kriegschirurgie und Militärhygiene. 1866 pensioniert, lebte er als Arzt in Hannover. 1870–71 war er konsultierender Chirurg der dritten Armee. S. schrieb: »Über Paralyse der Inspirationsmuskeln« (Hannov. 1836); »Beiträge zur operativen Orthopädik« (das. 1838); »Handbuch der Chirurgie« (Freib. 1844–68, 2 Bde.); »Maximen der Kriegsheilkunst« (2. Aufl., Hannov. 1862); »Erfahrungen über Schußwunden« (das. 1867). Eine Selbstbiographie gab er in den »Erinnerungen eines deutschen Arztes« (Hannov. 1875, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 127.
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