Sulpicĭus

[198] Sulpicĭus, angesehenes röm. patrizisches Geschlecht, aus mehreren Familien mit verschiedenen Beinamen (Camerinus, Galba, Gallus, Longus, Paterculus, Peticus, Prätextatus, Rufus und Saverrio) bestehend. Publius S. Galba führte den Oberbefehl in dem Kriege gegen König Philipp von Mazedonien, den Verbündeten Hannibals, 210 v. Chr. und in den folgenden Jahren und dann wieder 200 und 199. Servius S. Galba erlitt 151 als Prätor eine Niederlage in Lusitanien, wurde 149 auf Betrieb des alten Cato angeklagt, weil er 150 viele tausend Lusitanier verräterischerweise hatte niedermachen lassen, wandte aber durch seine wirkungsvolle Beredsamkeit die Verurteilung von sich ab und erlangte auch nach 144 das Konsulat. Publius S. Rufus, geb. 124, von Cicero wegen seiner mächtigen, leidenschaftlichen Beredsamkeit gerühmt, wurde für das Jahr 88 zum Volkstribun erwählt und schloß sich an Marius an, als sein Gesetzvorschlag, die in das Bürgerrecht neu aufgenommenen Bundesgenossen und Freigelassenen den Altbürgern gleichzustellen, bei der Optimatenpartei den heftigsten Widerstand fand. Die Übertragung des Oberbefehls gegen Mithradates von Sulla (s. d. 1) auf Marius, die er beantragt hatte, wurde für den bereits zum Heer abgegangenen Sulla die Veranlassung, nach Rom zurückzukehren; er schlug seine Gegner innerhalb der Mauern Roms und ächtete die vornehmsten, darunter auch S., der auf seiner Villa entdeckt und getötet wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 198.
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