Swasiland

[225] Swasiland (Swaziland), südöstlichster Teil der Transvaalkolonie (Südafrika, s. Karte beim Artikel »Südafrikanische Republik«) zwischen dem Pongolafluß und den Draken- u. Lebombobergen, 16,825 qkm mit (1904) 85,484 Einw. (nach frühern Angaben nur 64,000), darunter 900 Weiße. Ein gebirgiges, vom Usutu uno Komati nebst ihren Zuflüssen entwässertes Land, in 500–1500 m Meereshöhe, fruchtbar und zur Viehzucht trefflich geeignet, mit schönen Waldungen und reich an Steinkohlen und Gold (wenn auch noch wenig ausgebeutet), tritt es nirgends an die Küste, ist aber auf den Verkehr mit ihr (Portugiesisch-Mosambik) angewiesen. Die Eingebornen, wenig zivilisierte Sulu, stehen zwar unter einem einheimischen Häuptling, doch liegt die Regierung des Landes, seit 1894 ein Schutzgebiet Transvaals, nach dem Übergang dieser Republik an England in britischen Händen. Seit 1906 ist S. dem High Commissioner for South Africa unterstellt; seit 1904 ist S. in den Südafrikanischen Zollverein einbezogen. Vorläufig produzieren die Eingebornen an Bodenfrüchten und Vieh (die Tsetsefliege hat viel geschadet) nur für den Verbrauch im Lande, die Ausfuhr hofft man zu heben durch bessere Verbindung zur Transvaal- und Oranjeflußkolonie, teils durch Anschluß an die Bahn Pretoria-Delagoabai. Die Einkünfte betrugen 1906: 49,846, die Ausgaben 23,322 Pfd. Sterl. Vgl. Transvaal.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 225.
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