Synkretismus

[244] Synkretismus (griech.), ursprünglich nach Plutarch im günstigen Sinne das vor allem von den Kretern geübte Zusammenstehen Streitender gegen einen gemeinsamen Feind; dann mit ungünstiger Nebenbedeutung die ausgleichende Vereinigung gegensätzlicher Parteien, Sekten, Systeme etc. durch Verschmelzung der Ideen, durch Abschwächung der trennenden Gedanken sowie durch Ausstellung von Lehrsätzen, die jeder nach seiner Meinung deuten kann; insbes. die Religionsmischung im römischen Kaiserreich, sodann seit 1645 die unionistische Theologie des Georg Calixtus (s. d.), daher die Auseinandersetzung mit ihm als synkretistischer Streit bekannt ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 244.
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