Szolnok

[265] Szolnok (spr. ßóll-), Stadt mit geordnetem Magistrat, Sitz des ungar. Komitats Jász-Nagy-Kun-S., an der Mündung der Zagyva in die Theiß, über die zwei Brücken führen (darunter eine 400 m lange Eisenbrücke), Knotenpunkt der Bahnlinien nach Czegléd, Budapest, Hatvan, Szentes, Kis Kún-Félegyháza, Großwardein und Arad, mit (1901) 25,379 magyarischen (meist römisch-kath.) Einwohnern, die Ackerbau, Gewerbe, Fischerei und Handel mit Obst, Bauholz etc. treiben. S. hat ein neues Komitatshaus, Franziskanerkloster, ein Staatsobergymnasium, einen Gerichtshof, eine Finanzdirektion, ein Tabakeinlösungsamt und ein Bezirksgericht, mehrere Dampfmühlen, eine Dampfsäge, eine Faßfabrik, eine Spiritusfabrik, eine Eisenbahnmaschinen- und eine königliche Tabakfabrik sowie elektrische Beleuchtung und Wasserleitung. Von der ehemaligen Festung, die samt der Stadt von 1552–1685 in Türkenhänden war, sind heute nur einige Überreste sichtbar. Am 5. März 1849 siegte hier der Honvédgeneral Damjanich über die Österreicher unter Karger. Neuerdings hat sich eine Malerkolonie hier niedergelassen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 265.
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