Töpffer

[618] Töpffer, Rudolf, Maler und Novellist, geb. 31. Jan. 1799 in Genf, gest. daselbst 8. Juni 1846, Sohn des Malers Adam T. (gest. 1847), widmete sich der Kunst, ging aber wegen eines Augenleidens bald zum Lehrfach über, gründete 1825 ein Pensionat, das er bis zu seinem Tode leitete, und wurde 1832 zum Professor an der Genfer Akademie ernannt. Von seinen Novellen fanden den meisten Beifall die 1845 gesammelt erschienenen »Nouvelles génevoises« (zuletzt Par. 1891; deutsch von Zschokke, Aarau 1839 und Stuttg. 1885); ferner »Voyagesen zigzag« (1844); »Nouvelles voyagesen zigzag« (1854); »Nouvelles et mélanges« (1840); »La bibliothèque de mon oncle« (1843; deutsch mit den »Genfer Novellen«, Halle 1892) und »Rose et Gertrude« (1845; deutsch, Hildburgh. 1865 und Halle 1892). Zu seinen künstlerischen Arbeiten bediente er sich nur des Stiftes; aber die Genrezeichnungen und Karikaturen, womit er seine humoristischen Reisebeschreibungen, wie die »Voyagesen zigzag«, illustrierte, sind voll Wahrheit, Reiz und Satire. Namentlich gehören hierher seine sechs kleinen Romane in Bildern, die in der »Collection des histoiresen estampes« (mit französischem und deutschem Text, Genf 1846–47, 6 Bde.) gesammelt erschienen. Vgl. Relave, La vie et les œuvres de T. (Par. 1886) und R. T., biographie et extraits (Lyon 1899); Blondel und Mirabaud, Rodolphe T., l'écrivain, l'artiste et l'homme (das. 1887, illustriert); Glöckner, R. T., sein Leben und seine Werke (Zerbst 1891); Wolterstorff, Essai sur la vie et les œuvres de R. T. (Magdeb. 1894–95).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 618.
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