Theobromīn

[465] Theobromīn (Dimethylxanthin) C7H8N4O2 oder C5H2(CH3)2N4O2 findet sich zu etwa 1,5 Proz. in den Kakaobohnen, auch in manchen Teesorten und entsteht beim Behandeln von Xanthinblei mit Jodmethyl. Es bildet ein farb- und geruchloses, kristallinisches Pulver, schmeckt bitter, ist wenig löslich in Wasser, kaum in Alkohol und Äther, leicht in Ammoniak, sublimiert bei 290°, reagiert neutral, bildet leicht kristallisierbare, unbeständige Salze und gibt in ammoniakalischer Lösung mit salpetersaurem Silber einen Niederschlag von Theobrominsilber, das mit Jodmethyl Jodsilber und Kaffein (Methyltheobromin, vgl. Kaffein) bildet. T. wirkt wie Kaffein, aber viel schwächer. Eine Verbindung von T. mit salizylsaurem Natron (Diuretin) bildet ein weißes, kristallinisches, in heißem Wasser leicht, in kaltem schwer lösliches Pulver, das, wie auch die Verbindung mit essigsaurem Natron (Agurin), das reine T. und Theobrominlithiumlithiumsalizylat (Uropherin) als harntreibendes Mittel bei Wassersucht in Gefolge von Herzkrankheiten, Nierenentzündungen etc. benutzt wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 465.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika