Thun [1]

[510] Thun, Bezirkshauptstadt im schweizer. Kanton Bern, 570 m ü. M., an der Aare unterhalb ihres durch Schleusen geregelten Ausflusses aus dem Thuner See (s. d.) und an den Bahnlinien Bern-T., T.-Interlaken-Brünig und T.-Zweisimmen-Montreux, Sitz der eidgenössischen Militärschule und der größte Waffenplatz der Schweiz (mit Reitschule, Zeughäusern, Munitionsfabrik etc.), außerdem für die Mehrzahl der Touristen die Pforte zum Berner Oberland, hat Majolikafabriken, eine Kunstmühle, Schiefertafelfabrikation und als Sammelstätte der Haupttäler des Berner Oberlandes bedeutende Viehmärkte sowie Handel in Käse, Sämereien, Bedarfsartikeln etc. T. zählte 1900. 6069 meist prot. Einwohner und hat ein Progymnasium, Banken, großartige Hotels und neuerbaute Schlösser. Über der Stadt das vieltürmige, imposante Schloß aus dem 12. Jahrh., mit historisch-antiquarischem Museum. Vgl. C. Huber, T. und seine Umgebungen (Thun 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 510.
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