Trasse

[674] Trasse (franz. trace, spr. traß', »Spur, Fährte«, Fluchtlinie), Absteckungslinie einer Straße, einer Eisenbahn oder eines Kanals, d. h. die Achse des Verkehrswegs mit allen seinen Krümmungen, Steigungen und Gefällen, die sich durch einen Grundplan (Lageplan) und einen Längenschnitt (Längenprofil) darstellen läßt. Beim Abstecken läßt sich die T. zunächst nur auf der gegebenen Bodenoberfläche festlegen, hiernach aber auf Grund eines Nivellements durch Auftrag und Abtrag des Bodens wirklich herstellen. Die Operation des Aufsuchens und Absteckens nennt man trassieren (tracieren) und unterscheidet die technische Trassierung von der kommerziellen, je nachdem man nur die rein technische oder die rein kommerzielle Seite der Aufgabe ins Auge faßt. Bei der erstern handelt es sich um die bei übrigens gleicher Güte geringsten Baukosten, bei der letztern um die bei gleicher Transportmenge geringsten Betriebskosten: Gesichtspunkte, die bei dem Aufsuchen der vorteilhaftesten T. stets gleichzeitig in Betracht zu ziehen sind. Vgl. Artikel »Eisenbahnbau«, S. 510, und Launhardt, Theorie des Trassierens (Hannov. 1886 u. 1888, 2 Hefte); Hanhart und Waldner, Tracierungs-Handbuch (2. Aufl., Berl. 1904); Kreuter, Linienführung der Eisenbahnen und sonstigen Verkehrswege (Wiesbad. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 674.
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