Tsinanfu

[783] Tsinanfu, Hauptstadt der chines. Provinz Schantung (s. d.), nahe am untern Hwangho, zerfällt in eine innere und eine äußere Stadt, jede von einer starken Mauer umgeben; außerhalb liegen noch ansehnliche Vorstädte. Die Straßen sind rechtwinklig, sehr eng und daher außerordentlich belebt. Von Gebäuden sind eine große Examinationshalle, viele Tempel, eine kath. Kathedrale, 2 Moscheen zu erwähnen. Die Einwohnerzahl wird auf gegen 300,000 geschätzt, darunter 20,000 Mohammedaner, 12,000 kath. Christen. Industrie und Handel wird namentlich mit Seidenstoffen und Glaswaren getrieben. Flußhafen für T. am Hwangho ist das ansehnliche Lokón. Seit 1904 ist T. durch die von Deutschen gebaute Schantung-Eisenbahn mit Tsingtau (s. d.) an der Kiautschoubai (Entfernung 395 km) verbunden. T. ist Sitz eines deutschen Berufskonsuls.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 783.
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