Turpin

[840] Turpin, Benediktinermönch im Kloster St.-Denis, ward 753 Erzbischof von Reims, befand sich 769 auf dem in Rom wegen der Bilderverehrung abgehaltenen Konzil und starb 800. Die Angabe, daß T. Karls d. Gr. Geheimschreiber, Freund und Waffengefährte gewesen sei, gehört ins Gebiet der Sage. Die unter Turpins Namen vorhandene lateinische Chronik über Karls Zug nach Spanien ist eine um 1150 verfaßte Fälschung. Ausgaben lieferten Ciampi (Flor. 1822), de Reiffenberg (in der »Chronique rimée de Philippe Mouskes«, Brüssel 1836, 2 Bde.) und Castets (Montpellier 1880); ins Deutsche übersetzte sie Hufnagel (im »Rheinischen Taschenbuch«, 1822). Vgl. Gaston Paris, De Pseudo-Turpino (Par. 1865).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 840.
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