Tuzla

[843] Tuzla (Unter-T., Dolnja-T.), Kreisstadt in Bosnien, an beiden Ufern der Jalta und ander Bahnlinie Doboj-T.-Siminhan, Sitz eines griechisch-orientalischen Bischofs, eines Muftis, eines Militär-Platzkommandos und eines Bezirksgerichts, mit 3 Brücken, zahlreichen Moscheen (darunter die Behrambeg-Moschee), Nonnenkloster, mehreren Kasernen und (1895) 11,034 Einw., davon 5984 Mohammedaner. An der Stelle des alten Kastells ist jetzt der Appellplatz mit einem Obelisk. T. hat lebhaften Handel, besonders mit Vieh und Pferden, eine Volks- und Handelsschule, eine Mädchenschule und höhere mohammedanische Schule, ein Spital, den Elisabethpark, reiche Kohlenlager und berühmte Salzquellen, von welch letztern T. seinen Namen hat (Tuz = Salz). In der Nähe der Stadt eine große Saline. Bei T., dessen Umgebung reich an Bogumilengräbern ist, und das 1225 Hauptstadt der Provinz Soli war, siegte 1693 der kaiserliche Feldherr Perčinlija über die Türken; 9.–10. Aug. 1878 fochten hier österreichische Truppen mit den Insurgenten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 843.
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