Typhazeen

[848] Typhazeen, monokotyle Familie aus der Ordnung der Pandanalen, krautartige Sumpfpflanzen mit ausdauerndem, kriechendem Rhizom, aus dem die blütentragenden Sprosse entspringen, zweizeiligen, linealischen, ganzen, parallelnervigen Blättern und nackten, einhäusigen Blüten, die dichte, zylindrische, etwa einem Kanonenwischer zu vergleichende Kolben bilden und mit abfallenden häutigen Blütenscheiden versehen sind. Die obern Blüten sind männlich, die untern weiblich; beide Gruppen sind häufig getrennt. Die männlichen Blüten haben 2–3 (selten mehr) am Grunde vereinigte Staubblätter, die von langen Haaren umgeben werden. Die weiblichen Blüten bestehen aus einem gestielten Fruchtknoten, der ebenfalls von langen Haaren umgeben wird. Die Fruchtknoten sind einfächerig, mit einer einzigen hängenden Samenanlage und einem einfachen, endständigen Griffel, der in eine einseitige, verbreiterte Narbe endigt. Die Früchte sind einsamige, mit einem Deckel aufspringende Nüßchen, seltener Schließfrüchte. Die Samen enthalten in der Achse eines fleischigen Nährgewebes einen geraden Keimling. Die T. zählen nur etwa neun sumpfbewohnende Arten der einzigen Gattung Typha, die durch die gemäßigte und warme Zone verbreitet sind. Im Tertiär war T. latissima, eine mit der lebenden T. latifolia verwandte Art, von Südfrankreich bis nach dem Samland verbreitet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 848.
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