Uskōken

[977] Uskōken (v. serb.-kroat. uskočiti, »Flüchtlinge«), jene Bewohner Bosniens und Serbiens, die infolge der Greuel der türkischen Eroberer im Anfang des16. Jahrh. ihr Heimatland verließen und nordwärts auswanderten. Die meisten U. sammelten sich in Clissa und Umgebung. in Dalmatien, auf den Besitzungen des Magnaten Peter Krusitsch. Als 1537 die Türken Clissa eroberten, zogen die U. nach Sign, von wo aus sie Seeraub trieben und sowohl gegen die Türken als gegen die Venezianer, besonders an der Küste von Zara und Fiume, einen erbitterten Kampf führten. Dies gab die Veranlassung zu einem Krieg zwischen Österreich und der Republik (1612), infolgedessen die U. Sign verlassen mußten. 1615 wurden ihre Schiffe verbrannt, und sie zogen in das Gebiet von Karlstadt und an die Kulpa (1617), wo schon seit 1524 ein Teil der U. wohnte. Im fortwährenden Kampf mit den Türken bildete sich später aus den U. der Kern der österreichischen Militärgrenzer. Vgl. M. Minucio (Erzbischof von Zara), Historia degli Uscochi (bis 1602, mit Supplement bis 1613; Vened. 1603 u. 1614).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 977.
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