Vibrationsmikroskop

[133] Vibrationsmikroskop (Vibroskop), ein von Lissajous angegebenes Mikroskop zur Untersuchung von Schwingungszuständen, besteht (s. Abbildung) aus einer Stimmgabel B G, deren eine Zinke das Objektiv L eines Mikroskops M, die andre ein Gegengewicht trägt.

Vibrationsmikroskop.
Vibrationsmikroskop.

Blickt man durch das am Gestell des Apparates befestigte Mikroskoprohr, so sieht man, wenn die Stimmgabel schwingt, einen hellen Punkt in eine vertikale Linie verwandelt. Befindet sich dieser helle Punkt, etwa ein Stärkemehlkörnchen, auf einem Körper, der selbst in einer zur Bewegung der Stimmgabel senkrechten Richtung schwingt, z. B. auf einer vertikal ausgespannten Saite, so erblickt man die aus beiden Bewegungen resultierende Schwingungsfigur, die auf das Schwingungsgesetz des zu untersuchenden Körpers zu schließen gestattet (s. Kaleidophon). Die Stimmgabel wird in Bewegung erhalten durch die Tätigkeit eines Elektromagnets E E, um den ein elektrischer Strom kreist, der durch eine Stimmgabel, die mit der des Vibrationsmikroskops gleiche Schwingungsdauer hat, bei jeder Schwingung unterbrochen wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 133.
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