Villanōva

[165] Villanōva, durch ihr vorgeschichtliches Gräberfeld wichtige Lokalität südöstlich von Bologna; auf einem Flächenraum von 74 m Länge und 27 m Breite wurden über 200 Gräber gefunden, von denen 193 Brandgräber und nur 14 Skelettgräber waren. In der Vorgeschichte Italiens unterscheidet man: 1) die ältere Villanovazeit, am Beginn des letzten vorchristlichen[165] Jahrtausends, durch wenig Eisen inmitten der reichlichen Bronze und durch sogen. Brunnengräber charakterisiert. 2) Die jüngere Villanovazeit mit Beisetzung der unverbrannten Leichen in einfachen, engen Gräbern, viel Gold und Silber, Waffen aus Eisen, vielgestaltiger Fibel, viel Einfuhr von griechischen Tongefäßen und ägyptischen Skarabäen und Hämmerung der Bronze statt des Gießens. In Mittelitalien dauerte die Villanovaperiode bis ins 8., in Oberitalien bis ins 6. Jahrh. v. Chr.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 165-166.
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