Virungaberge

[187] Virungaberge (Kirungaberge, Virungo Viagongo, Msumbirogebirge), vulkanisches Gebirge in Äquatorialafrika, östlich vom Kibusee, das sich unter 1°30' südl. Br. 80 km lang von O. nach W. mit Gipfeln 3000–4500 m Höhe erstreckt und größtenteils dem Kongostaat, im östlichen Teil auch Deutsch-Ostafrika angehört. Sein Hauptgipfel, der Kirnuga tscha Gongo, hat einen Krater von 1,5 km Durchmesser mit zwei äußerst regelmäßig in die Tiefe führenden Schächten, von denen der nördlichere unter donnerähnlichem Getöse in unregelmäßigen Zwischenräumen Dampf ausstößt. Andre Gipfel sind Karissimbi, Msumbiro (s. d.), Namlagira tscha Gongo, Kirunga tscha Mikeno, das umliegende Flachland ist ein weites Trümmerfeld verwitterter Laven. Das ganze Vulkangebirge hat sich, wie Ruwenzori. Kilimandscharo u. a., auf einer der Ostafrika durch setzenden Bruchspalten erhoben. Der Kirunga tscha Gongo wurde 1861 von Speke, dann von Stanley, Emin Pascha und Stuhlmann gesehen und 1894 von Graf von Götzen erstiegen, der im S. des Berges den Kivusee (s. d.) entdeckte. Seine Nachfolger in diesem Gebiet waren Bethe und Kandt (1898), Grogau (1898/99), Moore und Fergusson (1899/1900) und Beringe (1899/1900). In der Umgegend wohnen Zwergvölker (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 187.
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