Weibull

[465] Weibull, 1) Martin, schwed. Historiker, geb. 24. Dez. 1835 in Landskrona, gest. 17. April 1902 in Lund, wurde daselbst 1862 Dozent, 1877 außerordentlicher und 1888 ordentlicher Professor der Geschichte. Seine Hauptschriften sind: »Sveriges förbund med Frankrike 1672« (Lund 1865); »Lunds universitets historia 1668–1868« (mit El. Tegnér, das. 1868–76, 2 Bde.); »Gustaf II. Adolf« (Stockh. 1881, 2. Aufl. 1894); »Frau Lund och Lundagård« (das. 1902) etc. Seine in den »Acta universitatis Lundensis« (1870, 1892 und 1894), bez. in der »Svensk Historisk Tidskrift« (1883 und 188)-88) veröffentlichten Abhandlungen sind zumeist wertvolle Beiträge zur Geschichte Christinens. Ferner gab er mehrere Urkundenpublikationen zur Geschichte seiner Heimatsprovinz Schonen heraus und redigierte die 1869–80 und 1894–97 daselbst unter verschiedenen Titeln erscheinende historische Provinzialzeitschrift »Samlingar etc.« In politischer Hinsicht zählte W. zu den letzten Vertretern des sogen. Großskandinavismus.

2) Lauritz, schwed. Historiker, Sohn des vorigen, geb. 2. April 1873 in Lund, wurde 1899 Dozent der Geschichte daselbst und 1903 Chef des dortigen neuerrichteten Provinzialarchivs. Seine größern Veröffentlichungen, sämtlich in Lund erschienen, sind: »Thomas Thorild, hans ungdom och studentår i Lund« (1896); »De diplomatiska fõrbindelseren mellan Sverige och Frankrike 1629–1631« (1899); »Diplomaterium dioecesis Lundensis« (1900 ff.); »Bibliotek och arkiv i Skåne under medeltiden« (1901); »Studier i Lunds domkyrkas historia« (1906). In der illustrierten »Sveriges historia intill 20de seklet« bearbeitete er die Jahre 1611–32 und 1654–60 (Bd. 5, Stockh. 1903–06). Weitere Beiträge enthält die 1902 von ihm begründete »Historisk Tidskrift for Skåneland«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 465.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: