Wollschweiß

[741] Wollschweiß, das Gemenge von Wollfett, den eingetrockneten Hautabsonderungen der Schafe, Staub etc., das vor der Verarbeitung der Wolle von dieser durch Waschen getrennt werden muß (s. Wolle, S. 738 f.). Aus dem Wasser, mit dem die Wolle gewaschen worden ist, und das die Bestandteile des Wollschweißes teils gelöst, teils in seiner Verteilung enthält, gewinnt man Lanolin (s. d.), kohlensaures Kali (Pottasche), Blutlaugensalz, auch Leuchtgas. Das Wollschweißfett wird aber auch durch Extrahieren der Wolle mit Schwefelkohlenstoff oder Petroleumäther abgeschieden. Es bildet dann eine braune, unangenehm riechende Masse, die zum großen Teil aus Cholesterin, Isocholesterin, Stearin- und Palmitinsäureestern des Cholesterins und Cerotinsäurecerylester besteht. Das hier ausdestillierte Wollschweißfett besteht fast ausschließlich aus freien Fettsäuren und Cholesterin.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 741.
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