Zedlitz und Trützschler

[862] Zedlitz und Trützschler, Robert, Graf von, preuß. Staatsmann, geb. 8. Dez. 1837, schied 1862 aus dem aktiven Heeresdienst, bewirtschaftete sein Gut Nieder-Großenbohrau im Kreis Freistadt in Schlesien, kämpfte als Heeresfreiwilliger 1866 gegen Österreich und wurde Adjutant im Stab der Kavalleriedivision der zweiten Armee, 1870/71 Adjutant des Kommandos der immobilen Gardetruppen. Seit 1873 in vielen Ehrenämtern tätig, war er 1879 bis 1881 Vorsitzender des Provinzialausschusses von Schlesien, wurde 1881 Regierungspräsident von Oppeln, 1884 Mitglied des Staatsrats und 1886 Oberpräsident der Provinz Posen und Vorsitzender der Ansiedelungskommission für Westpreußen und Posen. Seit März 1891 Kultusminister, legte Z. das konservativ-ultramontan gefärbte Volksschulgesetz vor und nahm nach dessen Zurückziehung im März 1892 seine Entlassung. 1898 wurde er Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau, 1903 von Schlesien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 862.
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