Zedlitz

[771] Zedlitz Jos. Christian von, ein guter österr. Dichter, geb. 1790 zu Schloß Johannesberg in österr. Schlesien, focht 1806–11 als Offizier gegen Napoleon I., war einer der ersten, welche diesen Helden des Jahrh. befangen, lebte bis 1837 als Privatmann, trat abermals in Dienst und zog sich 1848 als Kammerherr wiederum ins Privatleben (nach Steyermark) zurück. Mit seinen Dramen (Turturell, Zwei Nächte zu Valladolid, Kerker und Krone u.s.w.), worin er sich an die Romantiker und Schicksalstragödianten anschloß, machte er kein besonderes Glück, dagegen waren vortrefflich die Todtenkränze (1828) u. Gedichte (1832; die »nächtliche Heerschau« ist in Deutschland und Frankreich populär geworden), nicht minder das Märchen »Waldfräulein« in 18 Abenteuern, die Uebersetzung von Byrons »Childe Harold« und sein »Soldatenbüchlein« (Wien 1849–50, 2 Hefte). Neuestes die »Altnordischen Bilder« (Stuttg. 1850).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 771.
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