Zeeland

[862] Zeeland (Seeland), niederländ. Provinz an der Nordsee, 1785 qkm (32,4 QM.) groß mit (1899) 216,295 Einw. (121 auf 1 qkm), von denen 73,5 Proz. der reformierten, 26 Proz. der römisch-katholischen Kirche angehören, besteht aus den durch die Mündungsarme der Schelde gebildeten Inseln Süd- und Nordbeveland, Walcheren, Wolfaartsdyk, Schouwen, Duiveland, Tholen und St. Philippsland und dem sogen. Staatsflandern (s. Flandern, S. 660). Die Provinz zerfällt in zwei Gerichtsbezirke: Middelburg und Zierikzee. Hauptstadt ist Middelburg. S. Karte »Niederlande«. – Das Land bestand schon im Mittelalter aus fünf großen und etlichen kleinern Inseln, die unaufhörlich gegen das eindringende Meer verteidigt werden mußten. Es war im 11. Jahrh. deutsches Lehen der Grafen von Flandern und wurde von diesen den Grafen von Holland in Afterlehn gegeben. Seit dieser Zeit war es ein Zankapfel zwischen beiden, bis Wilhelm III. von Holland 1323 die Grafen von Flandern zwang, ihre Rechte aufzugeben. Seitdem blieb es mit Holland vereinigt, bildete eine der niederländischen Provinzen und schloß sich 1579 der Utrechter Union an. Vgl. F. Müller, Das Wasserwesen der niederländ. Provinz Z. (Berl. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 862.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: